Bei der Datenübertragung wollen wir viele Daten gleichzeitig, störungsfrei, über lange Strecken und rasend schnell senden und empfangen. Wo ein Kupferkabel an seine Grenzen stößt, geht Glasfaser weiter. Um ein Glasfasernetzwerk einzurichten, müssen Sie sich vorab im Klaren sein, welche Anforderungen Sie ans Netzwerk stellen. Wählen Sie erst den Kabeltypen und stimmen Sie dann die SFP(+) Module hierauf ab. Aber was ist eine SFP Module? Und welche brauchen Sie? Das erklären wir Ihnen in diesem Blogbeitrag.
Was ist ein SFP Modul?
SFP ist die Abkürzung für Small Form-factor Pluggable. Dieser Steckertyp verbindet über den SFP Port Ihren Switch mit dem Glasfasernetzwerk (Fiber optic), denn er wandelt das elektrische Signal eines Netzwerkswitches in ein optisches Signal um. SFP Stecker unterstützen verschiedene Netzwerke. Denken Sie hierbei an Gigabit Ethernet, Fibre Channel oder SONET. Ein SFP wird umgangssprachlich auch Mini-GBIC genannt.
SFP Transceiver Modul
Ein SFP Transceiver-Modul funktioniert so ähnlich wie ein SFP Modul. Jedoch arbeitet der Transceiver in beide Richtungen. Er kann Signale senden und empfangen. Daher auch der Name: Trans für "transmitter” (senden). Und Ceiver für “receiver” (empfangen).
Anlegen einer Glasfaserverbindung
Beim Anlegen einer Glasfaserverbindung entscheiden Sie, welche Datenschnellheit Sie wünschen. Sind das 100 Mbit, 1 Gbps, 10 Gbps oder noch mehr? Dann berechnen oder messen Sie die physikalische Länge, über die eine Datenverbindung hergestellt wird.
Beispiel:
In einem großen Gebäude sind 2 Serverschränke in Luftlinie etwa 250 Meter voneinander entfernt. Um diese miteinander zu verbinden, brauchen Sie Glasfaser, weil Netzwerkkabel für diese Entfernung nicht mehr ausreichen. Die maximale Entfernung für Kupferkabel liegt nämlich bei 100 Metern. Um die tatsächliche Entfernung zwischen beiden Serverschränken zu ermitteln, müssen Sie alle Ecken und sonstige “Umwege" berücksichtigen. Die tatsächlich benötigte Kabellänge kann zum Beispiel bei 300 Metern liegen.
Lesen Sie in unserem Blogbeitrag Welches Glasfaserkabel muss ich verwenden welcher Kabeltyp für welche Distanzen geeignet ist.
Welcher SFP Transceiver passt zu meinem Glasfaseranschluss?
Wir greifen obiges Beispiel mit einer Kabellänge von 300 Metern und einer gewünschten Datengeschwindigkeit von 10 Gigabit auf. In der Tabelle im Blogbeitrag Welches Glasfaserkabel muss ich verwenden sehen Sie, dass Sie für unser Beispiel ein Multimodekabel OM3 oder OM4 brauchen. Diese Kabel können Sie mit einem SFP-Transceivermodul Plus multimode duplex 850nm 300 Meter (Artikelnummer GV-131129-03) kombinieren.
Sehen Sie hier alle Singlemode SFP Transceiver Sehen Sie hier alle Multimode SFP Transceiver
Wichtige Begriffe in der Glasfaserkabeltechnik
Wellenlänge
Die Wellenlänge ist bei der Signalübertragung über Glasfaser entscheidend. Das gilt für sowohl Singlemode-Faser (SMF) als auch Multimode-Faser (MMF). Die Lichtwellenlängen von Glasfasern liegen zwischen 850nm und 1625nm.
DDM
DDM (Digital Diagnostic Monitoring) ist eine Kontrollfunktion und Diagnostik, die den Zustand des Moduls überwacht und mögliche Probleme frühzeitig erkennt.
Reichweite
Die Reichweite ist die Distanz, über die ein Glasfaserkabel Signale versenden kann. Die maximale Reichweite von Multimode beträgt 1 km. Bei Singlemode sind das 40 km.
Ethernet, SONET, SDH
Dies sind verschiedene Netzwerktechniken, in denen Sie Glasfaser verwenden können. Mit einem SFP Modul fügen Sie Ihre Netzwerkgeräte nahtlos in diese Netzwerke ein.
QSFP-Modul
Ein QSFP ist eine Art optisches Modul, das Sie für Datenverbindungen mit Geschwindigkeiten von 40G und höher verwenden.
Medienkonverter
Ein Medienkonverter ermöglicht die Signalübertragung zwischen Kupfer und Glasfaser. Ein Mini-GBIC wandelt dahingegen ein optisches Signal in elektrische um und umgekehrt.
Optical Carrier
Optical Carrier (OC) bezeichnet die Übertragungsgeschwindigkeit von Daten in Telekommunikationsnetzen. Der Wert gibt die Bandbreite an, wobei höhere Zahlen für schnellere Übertragungsraten stehen. Beispielsweise steht OC-48 eine Geschwindigkeit von 2,5 Gbit/s.
Alternate
Die Einrichtung von alternativen oder sekundären Verbindungen. Diese alternativen Pfade sind oft Teil von Redundanzstrategien, die die Zuverlässigkeit des Netzwerks verbessern. Falls ein Hauptpfad gestört ist, kann das System nahtlos auf den alternativen Pfad umschalten, um den Datenverkehr aufrechtzuerhalten.
FICON
FICON ist die Abkürzung für Fibre Connection. Gemeint ist damit die Nutzung einer Glasfaserverbindung für die Datenübertragung zwischen Mainframes und externen Speichergeräten. Diese Technologie sorgt für eine hochleistungsfähige und verlässliche Kommunikation in Firmennetzwerken.
GLC
GLC bedeutet Gigabit Interface Converter und bezeichnet einen SFP-Transceiver für Gigabit-Ethernet-Verbindungen über Glasfaser.
Glasfaseranschlüsse
Glasfaserkabel haben Stecker am Kabelende, die in Glasfaser Ports gesteckt werden. Bei SMF / Singlemodekabel gibt es LC, SC, SC/APC, ST und E2000. Bei Multimode LC, SC und ST. Die Stecker werden auch als Glasfaser-Schnittstellenanschluß bezeichnet. Die Anschlüsse unterscheiden sich in ihrer Bauform und Anwendung. Die Wahl des Anschlusses hängt von den spezifischen Anforderungen Ihres Netzwerks ab.
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